Witterungsrückblick Sommer 2022

Witterungsrückblick Rheinland-Pfalz:

In Rheinland-Pfalz lag die Mitteltemperatur im meteorologischen Sommer 2022 mit 20,0 °C um 2,3 °C über dem langjährigen Mittel von 17,7 °C.
Die Niederschlagsmenge lag mit 90 l/m² um circa 56 % unter dem langjährigen Mittel von 205 l/m².
Die Sonne schien mit 875 Stunden circa 35 % länger als im Mittel (650 Stunden).

Anmerkung zum Witterungsrückblick Rheinland-Pfalz:

20,0 °C zeigten die Thermometer im Mittel. Damit reihte sich 2022 nach 2003 auf Platz 2 ein. Nur 90 l/m² schafften die Wolken des Sommers herbei. Damit wurde seitens des DWD ein neuer Defizitrekord verkündet. Reichlich schien dagegen die Sonne. Und auch hier zeigen die Auswertungen einen Sommerrekord.

Witterungsrückblick Deutschland:

In Deutschland lag die Mitteltemperatur im meteorologischen Sommer 2022 mit 19,2 °C um 1,6 °C über dem langjährigen Mittel von 17,6 °C.
Die Niederschlagsmenge verfehlte mit 143 l/m² ihr Soll von 240 l/m² um etwa 40 %.
Die mittlere Sonnenscheindauer betrug in Deutschland 817 Stunden und lag damit circa 25 % über dem langjährigen Mittel von 654 Stunden.

Anmerkung zum Witterungsrückblick Deutschland:

Landläufig ist die warme Jahreszeit ja auch als „Sommerloch“ bekannt. Doch in diesem Jahr sorgten auch meteorologische Ereignisse und ihre Folgen für enorme Schlagzeilen: Hitzerekorde im Norden Deutschlands bis an die Küste, historische Trockenheit im Westen, Niedrigwasser und ausgetrocknete Flussläufe, Blaualgenplagen, zahlreiche Rekordwaldbrände, Trinkwassernotstände – oft Seite an Seite mit regionalen Starkregenfällen und Überflutungen. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik. Der Sommer 2022 war in Deutschland der sonnigste, 6.trockenste und gehört zu den vier wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn. Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben.“
Hamburg-Neuwiedenthal meldete am 20.7. mit 40,1 °C die deutschlandweit höchste Temperatur. Jener Tag brachte in der Norddeutschen Tiefebene viele neue Rekorde. Klirrend kühl war es dagegen in Gilserberg-Moischeid, 25 km nordöstlich von Marburg, wo am 2.6. mit 1,1 °C der Sommertiefstwert festgehalten wurde.
Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen meldeten eine historische Sommerdürre. An den Alpen fielen währenddessen über 500 l/m². Dort wurde in Wertach-Bichel im Allgäu am 19.8. mit 114,2 l/m² auch der höchste Tagesniederschlag des Sommers erhoben. Die deutlich zu trockene und überdurchschnittlich warme und sonnenscheinreiche Sommerwitterung ließ die Böden stark austrocknen. Dabei nahm der Rückgang der Bodenfeuchte in Deutschland einen ähnlichen Verlauf wie im Dürrejahr 2018. Von der Trockenheit besonders getroffen waren vor allem die Sommerkulturen wie Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Grünland verdorrte zusehends und wurde seinem Namen vielerorts nicht mehr gerecht. Auswirkungen auf das kommende Erntejahr zeichnen sich bereits ab, da die Bedingungen zur Herbstaussaat zurzeit ungünstig sind. Auch bei vielen Bäumen und Sträuchern wurde der Trockenstress immer deutlicher sichtbar. Besonders markant war auch die Waldbrandgefahr: Die Anzahl der Tage mit einem hohen bis sehr hohen Waldbrandgefahrenindex war im Deutschlandmittel in diesem Sommer ähnlich hoch wie im Jahr 2018. Einen Bericht zur Trockenheit im Sommer 2022 aus agrarmeteorologischer Sicht hat der DWD bereits am 12. 8. 2022 veröffentlicht.
Am Oberrhein schien die Sonne in den letzten drei Monaten fast 1000 und im äußersten Norden um 700 Stunden.

(Das langjährige Mittel bezieht sich auf den Zeitraum von 1991-2020.)

Quelle: Daten des Deutschen Wetterdienstes (https://opendata.dwd.de) und Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes vom 30.08.2022.

Weitere Witterungsrückblicke finden Sie im Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz (» kwis-rlp) unter dem Menüpunkt » Witterungsrückblick.