Der Umgang mit Hitze bekommt einen Namen: Erste „Hitzebeauftragte“ in einer europäischen Stadt

Extreme Hitze brachte auch das Jahr 2022 erneut über Europa – durch den Klimawandel wird dieses Problem weiter zunehmen. Städte heizen sich dabei stärker auf als das Umland, mit vielfältigen negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung. Daher hat Athen als erste europäische Stadt die neue Personalstelle „Hitzebeauftragte“ geschaffen.

Manchmal braucht es einen Namen, um bekannt zu werden! Sehr zu begrüßen ist, dass die umfangreiche Aufgabe, übermäßige Hitze in Städten zu mildern, nun auch explizit benannt wird. Die erste europäische „Hitzebeauftragte“, Eleni Myrivili, trägt durch Vorträge und Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung gegenüber hitzebedingten Klimawandelfolgen und möglichen Anpassungsstrategien in der griechischen Hauptstadt bei. Vielerorts in Europa, Deutschland und Rheinland-Pfalz suchen Klimaschutz- oder Klimaanpassungsmanager*innen und anders benannte Verwaltungsangestellte nach Lösungen, wie unsere Kommunen auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet werden können.

Auch hier in Rheinland-Pfalz stellt Hitze ein zunehmendes Risiko für die Bevölkerung dar. So hat sich die Anzahl der so genannten Heißen Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur 30 °C erreicht oder übersteigt, gegenüber dem Zeitraum 1951-1980 bereits verdoppelt. Zudem dauern Hitzewellen (Periode aufeinanderfolgender Tage mit extremer Hitze) zunehmend länger und sind intensiver. Dies hat Folgen für verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel Ernteausfälle in der Landwirtschaft, abnehmende Wasserverfügbarkeit und auch negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Diese Entwicklungen haben diverse Kommunen in Rheinland-Pfalz zum Handeln veranlasst. So hat beispielsweise die Stadt Worms einen umfassenden Hitzeaktionsplan erarbeitet und seine Umsetzung beschlossen. Darin enthalten sind sowohl Akutmaßnahmen, die während einer Hitzewelle umgesetzt werden (beispielsweise ein Hitzetelefon), als auch langfristige Maßnahmen, die die Minderung des Hitzeinseleffektes zum Ziel haben. Auch andere Kommunen in Rheinland-Pfalz haben in den letzten Jahren Maßnahmenpläne zur Anpassung an Klimawandelfolgen erarbeitet (siehe Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz | Best-Practice-Beispiele | Willkommen in Rheinland-Pfalz (kwis-rlp.de)). Zur Minderung von Hitze in der Stadt steht dabei im Vordergrund, durch Entsiegelung, Begrünung, technische Beschattung und Erhalt der nächtlichen Abkühlung ein gesundheitlich unschädliches Innenstadtklima zu erhalten oder wiederherzustellen. Zusammengefasste Informationen zu den Folgen von Hitze für die menschliche Gesundheit finden Sie hier: Klimawandelinformationssystem Rheinland-Pfalz | Hitze | Willkommen in Rheinland-Pfalz (kwis-rlp.de)