Vorkommen der Robinie im Staats- und Kommunalwald von Rheinland-Pfalz und Aufteilung des Vorkommens nach Wuchsgebieten, Wasserhaushaltsstufen und Trophie [44].

 

Als ökologische Haubtbaumart

Gesamter Flächenanteil

ca. 180 Waldorte

ca. 1.320 ha

 

Wuchsgebiete

 

 

 

28 % Oberrheinisches Tiefland und Rhein-Main-Ebene

16 % Mittelrheintal

13 % Saarländisch-Pfälzisches Muschelkalkgebirge

43 % sonstige

Wasserhaushalt

15 % gering

30 % mäßig

20 % gut

35 % sonstige

Trophie

12 % arm

12 % mittel bis arm

37 % mittel

11 % reich

28 % sonstige

 

Verbreitungsgebiet

Das Zentrum des natürlichen Verbreitungsgebietes bilden die Apalachen im Osten Nordamerikas (ca. 41° bis 32° n. Br.). Die Robinie wächst dort in Höhen von 150 bis 1.500 m ü. NN. Ein zweites kleineres Teilareal umfasst die weiter westlich gelegene Ozark-Hochebene sowie das Boston- und Ouachitagebirge (ca. 37° bis 32° n. Br.) [47][55].
Nach Europa wurde die Robinie wahrscheinlich Mitte des 17. Jahrhunderts eingeführt [65]. Sie ist heute in Mittel-, Süd-, Ost- und Südosteuropa einschließlich den Britischen Inseln weit verbreitet [12][34]. Die größten Vorkommen befinden sich in Ungarn, dort bestockt die Robinie rund 276.000 ha, dies entspricht in etwa 18 % der gesamten Waldfläche des Landes [31]. In Deutschland sind ca. 14.000 ha mit Robinie bestockt, wovon rund 8.100 ha auf Brandenburg entfallen [19].
In Europa kommt die Robinie in den Karpaten bis in Höhen von 800 m und in den Südalpen bis auf 1.300 m vor [71].

 

Klima

Im natürlichen Verbreitungsgebiet gedeiht die Robinie am besten auf Standorten, die durch ein humides Klima gekennzeichnet sind und Jahresniederschläge zwischen 1.020 bis 1.830 mm sowie Monatsmitteltemperaturen zwischen -4 °C bis 7 °C im Januar und 18 °C bis 27 °C im August aufweisen [25][47].
Die Anbaugebiete in Europa sind meist deutlich trockener [45]. Gute Bedingungen finden sich dort v.a. in submediterranen bis warm-kontinentalen Weinbauklimaten, welche durch hohe Wärmesummen innerhalb der Vegetationsperiode gekennzeichnet sind [41][71].

 

Waldgesellschaften

In ihrer Heimat kolonisiert die Robinie als Pionierbaumart v.a. offene Flächen in Hartholzlaubwäldern, die durch Feuer, Überflutung, Holzeinschlag oder Sturm entstehen [5]. In der Regel wird sie dort nach 15 bis 20 Jahren durch konkurrenzkräftigere Baumarten wie den Tulpenbaum (Liriodenron tulipifera) verdrängt [5][54]. In Europa kann sich die Art auch gegen Schattbaumarten behaupten und über mehrere Generationen hinweg einen Standort besiedeln [71]. Als Begleitvegetation finden sich in Mitteleuropa besonders häufig die schattentoleranten und stickstoffliebenden Arten Urtica dioica, Galiaum aparine, Chelidonium majus, Geranium robertianum, Glechoma hederacea und Sambucus nigra [71].
Daneben erobert sie Standorte auf trockenem Grasland, felsigen Bereichen und halb-natürlichen Wäldern [71].