Kategorisierung nach DPSIR (Driving Forces, Pressures, States, Impacts and Responses)

Indikatorensysteme werden meist über den so genannten DPSIR-Ansatz der Europäischen Umweltagentur (EEA 1999) strukturiert. Dabei werden Ursache-Wirkungszusammenhänge beschrieben und systematisiert. Die Indikatoren werden dabei in folgende Kategorien eingeteilt:

  • Driving Forces (Aktivitätsindikatoren): menschliche Aktivitäten, von denen eine Umweltbelastung ausgeht
  • Pressure (Belastungsindikatoren): Umweltbelastungen
  • State (Zustandsindikatoren): Zustand der Umwelt
  • Impact (Auswirkungsindikatoren): Effekte auf Ökosysteme oder die menschliche Gesundheit, ökonomische und soziale Auswirkungen
  • Response (Maßnahmeindikatoren): Reaktionen bzw. Antworten der Gesellschaft

Indikatoren der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)

Um frühzeitig Folgen des Klimawandels zu erkennen, wurde mit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) ein Indikatoren-Set für Deutschland erstellt. Im Wesentlichen soll das System die Erfolgskontrolle von Anpassungsmaßnahmen unterstützen, daher wurden bevorzugt Indikatoren gewählt, auf die eine Anpassungsreaktion grundsätzlich möglich ist. Basierend auf der Definition von Baede et al. (2008) "werden unter Anpassung Initiativen und Maßnahmen verstanden, die dazu dienen, die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung zu verringern." (CLIMATE CHANGE 22/2011). Die Indikatoren der DAS konzentrieren sich auf die DPSIR-Kategorien Impact und Response. Sie haben das Ziel, bundesweite Entwicklungen abzubilden. Insgesamt sind in 15 Handlungsfeldern und einem handlungsfeldübergreifenden Set 97 Indikatoren definiert, wovon 55 der Kategorie Impact und 42 der Kategorie Response zugeordnet werden.

» Übersicht über die DAS-Indikatoren

Warum Klimaindikatoren in Rheinland-Pfalz?

Zur Erfassung von Trends klimatischer Änderungen und möglicher Folgen sind lange Zeitreihen (> 30 Jahre) unabdingbar. Aufgrund begrenzter Datenverfügbarkeiten (Zeitreihen zu kurz, Daten nicht in allen Bundesländern erhoben, ...) können auf Bundesebene nicht alle relevanten in der Diskussion befindlichen Prozesse und Handlungsansätze mit Indikatoren abgebildet werden. Darüber hinaus können die Folgen des Klimawandels in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sein – resultierend aus verschiedener Ausprägung der Klimaänderung, der Bevölkerungsdichte und -struktur, der Topographie, der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausrichtung des Bundeslandes. In Anlehnung an die DAS, aber auch über diese hinaus (bei verfügbarer Datenlage), werden Klimawandelfolgen und Erfolge von Anpassungsmaßnahmen in einem auf Rheinland-Pfalz bezogenen Indikatoren-Set erfasst.

Blick über die Landesgrenzen hinaus

NRW hat 2011 als erstes deutsches Bundesland ein Klimafolgenmonitoring eingerichtet. Mit Hilfe von Indikatoren dokumentiert das LANUV seither die Folgen des Klimawandels. Neben klimatischen Kennwerten sind Indikatoren für die Handlungsfelder Wasser, Ökosysteme und Biodiversität, Boden, Landwirtschaft, Forstwirtschaft sowie menschliche Gesundheit festgelegt. Diese wie auch fortlaufende Fachberichte sind über den Seiten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW zugänglich.

Baden-Württemberg hat 2017 seinen "Monitoring-Bericht zum Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg" veröffentlicht. "Teil I Klimafolgen und Anpassung" stellt 32 Impact- und 11 Response-Indikatoren in insgesamt 9 Handlungsfeldern vor, um Folgewirkungen von Klimaveränderungen quantitativ zu beschreiben.

Hessen hat in der „Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Hessen" die Folgen des Klimawandels für 12 Handlungsfelder thematisiert und darauf aufbauend ein Indikatoren-Set entwickelt. Dargestellt sind diese in der Broschüre "Auswirkungen des Klimawandels beobachten – Klimafolgenmonitoring" des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG, Fachzentrum Klimawandel).

In Sachsen wird durch das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft über Klimawandel und seine Folgen informiert und zur frühzeitigen Erkennung von Klimaveränderungen ein Klimafolgenmonitoring aufgebaut. Neben dem Klima-Status sind Indikatoren zu den Handlungsfeldern Biodiversität/Naturschutz, Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft, Boden, Landwirtschaft sowie Wald und Forstwirtschaft festgelegt.