Das Coaching in der Stadt Trier

Das Coaching zur Klimawandelanpassung wurde in der Stadt Trier offiziell Anfang April 2020 gestartet und endete Ende Januar 2021. Während des Coaching-Zeitraums wurden Veranstaltungen und Workshops rund um das Thema Anpassung an Klimawandelfolgen durchgeführt. Die Auftaktveranstaltung fand im Rahmen des Lenkungsgruppentreffens „Klima – Umwelt – Energie“ aufgrund von Covid-19 am 01.07.2020 statt. Die Veranstaltung diente zu einer ersten Sensibilisierung von Verwaltung und Politik zu Fragen des Klimawandels und der Klimawandelanpassung allgemein und für den Raum Trier.

Im Nachgang an dieses Treffen fanden am 15.07.2020 eine Stadtbegehung und Fachgespräche statt. Hierbei wurden für das Stadtklima relevante Standorte in Trier aufgesucht. Neben der Abteilung III StadtGrün nahmen am Rundgang die Energieagentur Region Trier teil, welche für das energetische Quartierskonzept in Trier verantwortlich ist. Zudem wurde ein Fachgespräch mit der Gebäudewirtschaft geführt. 

Am 14. und 15.09.2020 wurden in Kooperation mit der mobilen Messeinheit des Deutschen Wetterdienstes mehrere Stadtklimamessfahrten zur Erfassung relevanter Klimagrößen wie Temperatur, Einstrahlung und Luftfeuchte durchgeführt. Die Fahrten geben wertvolle Rückschlüsse auf die lokalklimatischen Bedingungen vor Ort und sollen der Stadt als Planungshilfe zur Verfügung stehen sowie die Bürger zum Thema sensibilisieren (weiterführende Informationen siehe Kapitel "Stadtklima"). Die Ergebnisse der Messfahrten wurden der Lenkungsgruppe „Klima – Umwelt – Energie“ am 30.09.2020 präsentiert.

Am 23.10.2020 wurde ein erster Workshop zum Thema Klimawandelanpassung mit den Schwerpunkten Stadtgrün, Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit und explizite Aufwertungspotentiale in Trier durchgeführt. Am 18.11.2020 wurde ein Klimatalk zum Thema „Ein Jahr Klimanotstand“ als Livesendung im OK54 Bürgerrundfunk in Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda 21 Trier veranstaltet. Die Klimawandelanpassung war eine der drei Themenschwerpunkte.
 

Klimawandel im Raum Trier

 

Der Klimawandel ist im Moseltal und in Trier längst angekommen und zeigt sich durch im Mittel höhere Temperaturen mit vermehrten Hitze- und Sommertagen. Die Niederschläge zeigen sowohl im Jahresmittel als auch für die Vegetationsperiode insbesondere in den jüngeren Dekaden eine Abnahme, welche zu großer Trockenheit in der Region beigetragen hat. Neben Land- und Forstwirtschaft betrifft diese Trockenheit insbesondere auch das Stadtgrün. Stadtbäume und Grünflächen zeigen vermehrt Trockenstress und fielen aus. Niederschläge in den Sommermonaten fallen zunehmend in Form konvektiver Niederschläge (teils als Starkregen), welche an Intensität zunehmen. Die Starkniederschläge induzieren Folgewirkungen wie Sturzfluten, Überschwemmungen, Hochwasser und Bodenerosion. Hinzu kommen vermehrte Niedrig- und Hochwasserereignisse durch die Mosel. Im Moseltal gelegen zählt Trier hinsichtlich der Verwundbarkeit gegenüber Klimawandelfolgen zu den vulnerabelsten Regionen Deutschlands.

 

Klimaprojektionen geben Auskunft über mögliche Entwicklungen des Klimas in der Zukunft. Sie sind das Ergebnis der Anwendung von Klimamodellen, die auf Basis von Emissions- und Konzentrationsszenarien Klimaveränderungen modellieren. Die folgenden Analysen beziehen sich auf die Repräsentativen Konzentrationspfade (RCP) für die Szenarien 4.5 und 8.5 und zeigen jeweils ein Ensemble aus 13 Klimaprojektionen. Die Szenarien 2.6 und 8.5 wurden ausgewählt, da sie einen Korridor der zu erwartenden Entwicklungen aufspannen.

Klimawirkungen im Raum Trier

 

Die Verwundbarkeit in Trier ist aufgrund der Lage im Moseltal hinsichtlich Hitze, Trockenheit und Starkregen mit Sturzfluten, Erosion und Hoch-/Niedrigwasser grundsätzlich als sehr hoch einzuschätzen.