Bei diesem Vorgehen handelt es sich um eine Anpassung der Methoden nach z.B. KÖLLING et al. 2008 (Provisorische Risiko Karten) oder PYATT et al. 2001 (Ecological Site Classification). Das aktuelle und das künftige Muster des Waldklimas sind hierbei anhand der Darstellung eines klimatischen Gradienten für verschiedene Zeiträume zu erkennen. Der Gradient wird aus der Kombination der  Leit-Klimaparameter Jahresmitteltemperatur und Niederschlagssumme in der Vegetationszeit hergeleitet – beide Parameter sind relevante bioklimatische Größen für die Baumarten. Die jahresbezogene Betrachtung der Mitteltemperatur, welche Kalt- und Warmperioden zusammenfasst, dient als Indikator der Wärmeversorgung, der für das Vorkommen und die Verbreitung einer Baumart entscheidend ist. Der Parameter Niederschlag in der Vegetationszeit ist ein Indikator der Wasserversorgung, der für die Vitalität der Bäume und ihr Wachstum sehr relevant ist. Die folgende Darstellung zeigt den hergeleiteten Waldklimagradienten in Form einer Klimamatrix.

 
 

Zur besseren Visualisierung wurden die Klimakombinationen farblich gruppiert, ausgehend von dunkelblau (feucht-kühle Verhältnisse) bis hin zu dunkelrot (warm-trockene Verhältnisse), wodurch in einer Grobbetrachtung neun Klimazonen differenziert werden. Die Übertragung der farblichen Darstellung der Klassenkombinationen der Klimamatrix auf die Waldfläche erlaubt die räumliche Visualisierung der Verteilung der unterschiedlichen Klimazonen im Verlauf des 21. Jahrhunderts und in Abhängigkeit verschiedener Klimaprojektionen. 

 
 

Deutlich wird, dass die Verteilung der Klimazonen mit dem Geländerelief korreliert. Bei der Analyse der Entwicklung des Waldklima-Musters lässt sich eine markante Veränderung anhand der Farbtöne für die gesamte Waldfläche erkennen. Sie weist auf eine Entwicklung des Waldklimas in Richtung warm-trockener Verhältnisse bis zum Ende des Jahrhunderts hin – die oben erwähnten Blautöne der Hochlagen des Landes werden in großem Maße von Grün- bis Gelbtönen ersetzt. Am Ende des Jahrhunderts sind über alle verwendeten Klimaprojektionen hinweg Klimakombinationen auf der Waldfläche zu erwarten, die unter heutigen Waldklimaverhältnissen fremd sind. Wälder an den Hängen der großen Flusstäler (Rhein, Mosel, Nahe) und deren Umgebung (Nord-Pfalz, Haardtrand) werden für die ferne Zukunft, auf Grundlage des Intergovernmental Panel on Climate Change-Emissionsszenarios A1B-trocken, von den extremsten, warm-trocken projizierten Klimaverhältnissen betroffen sein.

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