Phänologie

PotentialDie Roteiche treibt Mitte April bis Mitte Mai aus, in der oberrheinischen Tiefebene einen Monat eher als in kühlen Mittelgebirgslagen [3].
 

 

 

Physiologie

PotentialDie Roteiche weist eine hohe Regenerationsfähigkeit und ein ausgeprägtes Wiederausschlagvermögen auf [15][24]. Dies ist bedingt durch einen hohen Stärkegehalt in den Wurzeln [17] und in den unterirdisch ruhenden Knospen [19].
Die Eicheln besitzen eine zweijährige Entwicklungszeit. Diese Eigenschaft ist gegen Schädlingsbefall vorteilhaft, da die Schädlinge nicht an die zweijährige Entwicklungszeit der Eicheln angepasst sind [11][18].
 

 

 

Trockenheit

PotentialDie Roteiche ist eine Baumart, die generell gut an Trockenheit angepasst ist [9]. Sie weist eine hohe Trockenheitsresistenz auf [1]. Wasserstress erhöht sich bei steigendem CO2-Gehalt nicht [29].
Risiko

Auf trockenen und sehr trockenen Standorten ist die Traubeneiche noch besser geeignet [26]. 

 

 

 

Sturmwurf

PotentialGenerell ist die Roteiche eine sturmfeste Baumart, bedingt durch ihr tiefgründiges Wurzelsystem [15].
In den ersten zehn Jahren bildet die Roteiche ein Pfahlwurzelsystem aus, anschließend entwickelt sich daraus ein Herzwurzelsystem. Die Wurzeln können untereinander und mit denen benachbarter Roteichen verwachsen [11][21][24]. 
Risiko

Auf flachgründigen Standorten ist die Roteiche sturmwurfgefährdet [15]. Auf grund- und wechselfeuchten Böden ist sie ebenfalls anfällig für Sturmwurf, da sie diese Böden nicht genügend tief durchwurzelt [28].

 

 

 

Frost

PotentialWinterfrost schadet der Roteiche nicht [24]. Sie hat sich gegenüber Winterfrost härter als Stiel- und Traubeneiche erwiesen [15].
Die durch Spätfrost eingetretenen Schäden kann sie durch ihre hohe Regenerationsfähigkeit und ihr ausgeprägtes Wiederausschlagvermögen schnell kompensieren [15][24].
Gegen Schnee ist die Roteiche unempfindlich [24]. Schneeschäden treten bei der Roteiche seltener auf als bei den einheimischen Eichen, da sie ihr Laub im Herbst früher verliert [15].
Risiko

Frühfrostgefährdete Lagen sollten zum Anbau der Roteiche gemieden werden [5]. In milden Septembern verholzt sie oft nicht rechtzeitig und wird dann von den ersten Frühfrösten geschädigt (Zwieselbildung) [12].
Die Roteiche treibt einige Tage eher aus als die heimischen Eichen und ist somit etwas stärker spätfrostgefährdet [10][12]. Die Anfälligkeit ist aber geringer als bei anderen Laubbaumarten [24].

 

 

 

Feuer

PotentialDie Roteiche überwindet Waldbrandschäden wegen ihrer guten Ausschlagfähigkeit und ihrer hohen Wiederaustreibungsrate leicht [15]. Die gute Ausschlagfähigkeit ist durch eine hohe Stärke-Akkumulation in den Wurzeln sowie durch die Stabilität des Stärkegehaltes in den Wurzeln über das Jahr bedingt [17]. Außerdem besitzt sie unterirdisch ruhende Knospen [17].
 

 

 

Hitze

PotentialGegenüber Hitze ist die Roteiche weitgehend widerstandsfähig [15].     
 

 

 

Schadstoffe

Potential Gegen Industrie-Emissionen ist die Roteiche resistent [11]. Sie besitzt eine geringe Empfindlichkeit gegenüber schwefliger Säure (H2SO3), sodass der Anbau der Roteiche für Rauchschadensgebiete besonders geeignet ist [24].
 

 

 

Schädlingsbefall

Potential

Auf europäischen Standorten ist die Roteiche eine äußerst widerstandsfähige Baumart gegenüber Schädlingsbefall aller Art [15].

Pilze:

Pilzbefall tritt an Roteichen nur vereinzelt auf [24]. Gegen echten Mehltau (Microspaera alphitoides) ist die Roteiche resistent [6].

Insekten:

In Mitteleuropa treten selten ins Gewicht fallende Schäden durch Insekten an Roteichen auf. Zeitweise auftretende Massenvermehrungen beschränkten sich auf Anzuchten und andere exponierte Monokulturen wie z.B. Roteichen-Alleen. Solange Insekten auf heimische Eichenarten zurückgreifen können, meiden sie die Roteiche bzw. kommen auf ihr nicht zur Massenvermehrung [11][15]. Eichenwickler und Frostspanner befallen Roteichen, im Gegensatz zu Stiel- und Traubeneiche, im Normalfall nicht [20]. An den Eicheln sind Schäden durch minierende Insekten selten [18].

Risiko

Pilze:

Roteichen sind anfälliger gegenüber Wurzelfäule, herbeigeführt durch Collybia fusipes, als Stiel- und Traubeneiche [22]. Nicht selten tritt Stammpilzbefall (Stereum rugosum) auf [28].

Insekten: 

Der Eichenwickler (Tortrix viridana) greift bei Massenvermehrung an heimischen Eichen auch auf die Roteiche über. Die Fraßschäden bleiben jedoch gering [3]. Aufgrund des Klimawandels könnten Massenvermehrungen der Eichenschädlinge auftreten [8].

 

 

 

Wild

Potential Durch ihre hohe Regenerationsfähigkeit schlägt die Roteiche auch nach wiederholtem Verbiss alljährlich wieder aus. Wenn die übrigen Standortsfaktoren günstig sind, können die Sämlinge im Untersuchungsgebiet auch bei starkem Verbiss überleben [15].
RisikoRoteichen sind stark von Verbiss- und Fegeschäden betroffen. Einzäunungen von Sprösslingen sind oft unumgänglich [20][24].