Phänologie

PotentialDie Lärche weist eine hohe Variabilität in der Länge ihrer Vegetationszeit auf. Sie kommt mit Vegetationsperioden von zwei bis drei Monaten aus, wächst aber auch auf Standorten mit einer Vegetationsperiode von fünf bis sechs Monaten [5][10].
 

 

 

Physiologie

PotentialDie Lärche ist generell an extreme Standorte der Höhenlagen angepasst [1].
Sie besitzt eine hohe Regenerationsfähigkeit [1][5]. Durch ihr differenziertes Sprosssystem in Lang- und Kurztriebe ist es ihr möglich, rasch und flexibel auf sich ändernde Umweltbedingungen und Störungen zu reagieren [1]. Verliert eine Lärche Äste oder einen Teil der Krone, kann sie diesen Verlust viel schneller als eine Fichte oder Kiefer durch vermehrte Langtriebbildung kompensieren [1].
Außerdem besitzt sie ein schnelles Jugendwachstum [16].
Risiko

Die Lärche ist sehr intolerant gegenüber Beschattung. Sie tritt auf Standorten auf, auf denen der Konkurrenzdruck anderer Baumarten geringer ist, v.a. auf Initialstandorten [5]. Generell wächst sie nur auf Standorten, auf denen klimatische Konditionen die Konkurrenz durch andere Baumarten schwächt, wie z.B. in Gebirgslagen [17].

 

 

 

Trockenheit

Risiko

Die Lärche benötigt genügend Wasserzufuhr und ausreichende, gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Sie hat einen höheren Wasserverbrauch als Fichte, Tanne oder Buche. Außerhalb ihres Verbreitungsgebietes kann sie nur auf ausreichend mit Bodenwasser versorgten Standorten eingesetzt werden [5]. In wärmeren Regionen treten Dürreschäden auf [7].
Nach Trockenperioden können zudem große Schäden durch Insekten auftreten [10].
Durch den Klimawandel kann die Lärche besonders in sommerwarmen Gebieten Wasserversorgungsprobleme bekommen, sofern dies nicht durch entsprechende Bodenfeuchte kompensiert wird [5].

 

 

 

Sturmwurf

PotentialIm natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Lärche kaum sturmwurfgefährdet [23]. Sie besitzt eine „hohe Wurzelenergie“ [5]. Anfänglich bildet die Lärche ein Pfahlwurzelsystem aus, später ein kräftiges und meist tiefreichendes Herzwurzelsystem [1]. Das Wurzelsystem kann auf lockerem Substrat bis zu 2,5 m in die Tiefe reichen [8].
Der winterliche Nadelwurf verstärkt ihre Sturmfestigkeit [10].
RisikoAuf staunassen Böden ist die Lärche ein Flachwurzler und deshalb sturmwurfgefährdet [8].
 

 

 

Frost

PotentialDie Lärche ist extrem frosthart, bedingt durch ihren winterlichen Nadelwurf [1][5]. Sie ist unempfindlich gegen scharfe Fröste von -20 bis -30 °C [5]. Spätfrostschäden sind im natürlichen Areal selten [10].
Zudem ist sie wegen ihres winterlichen Nadelwurfes nicht durch Frosttrocknis gefährdet [7]. Sie erleidet nur geringe Schneedruckschäden [10] und gilt als schneebruchsicher im natürlichen Verbreitungsgebiet [23].
RisikoSpätfrostschäden treten bei Lärchen dann auf, wenn die Lufttemperaturen zur Austriebszeit unter 0 °C fallen und in den vorangegangen Wochen überdurchschnittlich hoch waren [3]. Aufgrund verschobener Vegetationszeiten in niedrigeren Lagen können somit Spätfrostschäden gehäuft auftreten. Außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes ist die Lärche empfindlich gegenüber Früh- und Spätfrost [10][23].
 

 

 

Schadstoffe

Potential Die Lärche besitzt eine hohe Immissionstoleranz [11]. Sie ist gegenüber Immissionen aufgrund des jährlichen Wechsels der Assimilationsorgane und der Regenerationsfähigkeit der Krone relativ tolerant und sehr rauchhart [10][15]. In stark belasteten Immissionsschadgebieten wird sie erfolgreich als Ersatzbaumart angebaut [11][12].
RisikoDie Lärche ist jedoch sehr empfindlich gegenüber Ozon (O3). Sie ist gefährdet in höheren Lagen während den ozonreichen Frühjahrs- und Sommermonaten [22].
 

 

 

Schädlingsbefall

Potential

Pilze:

Pilzkrankheiten sind im natürlichen Verbreitungsgebiet selten [23].

Insekten:

Im natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Lärche relativ unempfindlich gegenüber Schadinsekten [10][24].
Risiko

Während der letzten Jahre, insbesondere nach dem warmtrockenen Jahr 2003, traten häufiger biotische Schäden an Lärchen auf [23].

Pilze:

Der Lärchenkrebs hat den Anbau der Lärche außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes stark eingeschränkt und gilt heute europaweit als wichtigste Erkrankung dieser Baumart. Natürliche Vorkommen sind weit weniger anfällig als Vorkommen in den anthropogen begründeten Anbaugebieten [10][19]. Gefördert wird der Lärchenkrebs durch ungünstiges Standortklima und waldbauliche Fehler [23].
Generell weist die Lärche eine hohe Anfälligkeit gegenüber Pilzen auf, v.a. in ozeanischen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit und wärmeren Klimaten. Eine weitere bedeutende Pilzerkrankung ist die Lärchenschütte [7].

Insekten:

In anthropogen begründeten Anbaugebieten sind Massenvermehrungen häufig und können zum Ausfall der Baumart führen. Bedeutende Schäden werden durch die Lärchenminiermotte (Coleophora laricella), den Großen Lärchenborkenkäfer (lps cemrae), den Lärchenbock (Tetropium garielli) und den Lärchenblasenfuß (Taeniothrips laricivorus) verursacht [10][24]. Die ursprünglich in ihrer Verbreitung auf den Alpenraum beschränkte Lärchengespinstblattwespe (Cephalica alpina) tritt nun auch als gefährlicher Schädling im künstlichen Anbaugebiet auf. Die Lärchenknospengallmücke (Dasyneura laricis) kommt zwar überall in den Alpen vor, ruft aber nur in den künstlichen Anbaugebieten nennenswerte Schäden hervor [10].
In warm-trockenen Teilen des Anbaugebietes nach Witterungsextremen wie Sturm und Trockenjahren sowie nach physiologischem Stress sind Lärchen noch anfälliger gegenüber Insektenbefall [7][10][24].

 

 

 

Wild

PotentialVerbiss durch Rot- und Gamswild sind im Vergleich zu anderen Baumarten gering. Schälschäden sind nach Verborkung der Rinde unbedeutend [10].
RisikoSchälschäden sind im Jugendstadium schwerwiegend. Zudem treten Schäden durch Erd- und Rötelmaus, besonders in vergrasten Kulturen, auf [10].