Physiologie
Potential | Die tief in den Boden reichenden Wurzeln hemmen Erosion und oberflächliche Rutschungen. Zudem vergrößert das weit hinab reichende Wurzelwerk das Porensystem im Boden und verbessert damit die Versickerung des Wassers und das Aufnahmevermögen bei Starkniederschlägen [1]. Die Weißtanne besitzt ein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem. Dieses ermöglicht ihr eine effiziente Ausschöpfung der Bodenwasservorräte sowie eine bessere Nutzung der Frühjahrsniederschläge [23]. Die Weißtanne besitzt eine gute Regenerationsfähigkeit [23] und eine regelmäßige und reiche Fruktifikation [4]. |
Trockenheit
Potential | Generell ist die Weißtanne relativ trockenheitstolerant [4]. Ab 500 mm Niederschlag in der Vegetationszeit übersteht sie selbst extreme Jahre ohne nennenswerten Zuwachsrückgang [23]. Auf trockeneren Standorten entwickeln sich Anhäufungen von Fein- und Feinstwurzeln in tiefer liegenden, feuchten Schichten [9]. Vor allem in Bezug auf Trockenheit erholt sich die Tanne schnell. Im Vergleich zu Fichte und Kiefer zeigt sie die geringste Wachstumseinschränkung durch Sommertrockenheit [23]. |
Risiko | Auf wechseltrockenen Standorten mit länger anhaltender Trockenphase wurden hingegen Schäden des Vertikalwurzelwerks beobachtet [15]. Zudem sind trockene bis sehr trockene Standorte der kollinen Höhenstufe wirtschaftlich ungeeignet [18]. |
Sturmwurf
Potential | Das Wurzelwerk der Weißtanne ist sehr tiefgehend (1,60 m) [1][10] und eher schwach verzweigt. Im Vergleich zu anderen Nadelbaumarten ist sie die am besten im Boden verankerte Art. Sie ist deshalb weniger sturmwurfgefährdet als andere Nadelbaumarten [10]. |
Risiko | Bei Überschattung ist der Bestand einem erhöhten Sturmwurfrisiko ausgesetzt. Durch Überschattung werden die Kronen kurz, die Stämme schlank und der Wurzelraum klein [1]. |
Frost
Risiko | Spätfrost erträgt die Tanne schlecht, er führt zum Absterben junger Triebe [1]. |
Staunässe
Potential | Bei Staunässe verändert sich der Wurzeltyp der Weißtanne nicht. Nur wenn die Pfahlwurzel auf den Grundwasserhorizont trifft, gliedert sie sich seitwärts gerichtet in feinverzweigte Stränge auf. Lediglich auf Skelettböden entwickeln sich stark deformierte Wurzeln [17]. |
Risiko | Die Weißtanne ist intolerant gegenüber extrem nassen Böden [19]. |
Schadstoffe
Risiko | Die Weißtanne ist sehr anfällig gegenüber einer langjährigen Schädigung durch Schwefeldioxid-Immissionen (SO2). Erhöhte Schwefelimmissionen aus der Verbrennung führen zu einer Erhöhung der Empfindlichkeit gegenüber Frost- und Trockenheit [1]. Außerdem ist sie besonders anfällig gegenüber Rauchgasen [3]. |
Schädlingsbefall
Potential | Insekten: Mehrere Borkenkäferarten leben an der Weißtanne. Diese verursachen aber keine großflächigen Kalamitäten, wie es bei der Fichte durch den Fichtenborkenkäfer der Fall ist [1]. Die Europäische Tannentrieblaus (Mindarus abietinus) saugt an frischen Trieben junger Tannen. Dies führt zwar zu Deformationen, jedoch kaum zu einem Absterben des befallenen Baumes. |
Risiko | Pilze: Insekten: Sonstiges: |