Genetik

Das stark disjunkte Areal mit unterschiedlichen Klimaten hat zur Ausbildung geografischer Rassen geführt. Diese unterscheiden sich in morphologischen und ökophysiologischen Merkmalen wie Wachstum, Wuchsform oder Resistenz gegenüber biotischen und abiotischen Schäden [1][10]. Lärchen besitzen somit eine hohe genetische Variabilität [13]. Lärchenarten weisen eine leichte intra- und interspezifische Kreuzbarkeit auf. Sie neigen zu spontaner Hybridisierung [10]. Die Europäische und die Japanische Lärche sind gut miteinander kreuzbar [13]. Diese Hybriden sind den reinen Arten im Höhenwachstum und im Brusthöhendurchmesser überlegen. Zudem besitzen sie die größte Anpassungsfähigkeit [12]. Über die Schaftform der Hybriden und deren wirtschaftlichen Nutzen herrscht Dissens [2][12]. Durch die hohe genetische Variabilität ist es für den Aufbau stabiler und produktiver Lärchenbestände wichtig, die passende Herkunft zu finden [16].

 

Waldbau

Aus wirtschaftlichen Gründen wird die Lärche seit Jahrhunderten weit außerhalb des natürlichen Areals in wesentlich wärmeren Regionen in den mitteleuropäischen Mittelgebirgen angebaut [7]. Dort dient die Lärche als wertsteigerndes Mischungselement in Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern und als Bestandteil von Nadelbaummischbeständen [5][7][8].
Die Lärche gehört zu den wichtigen Baumarten in der Schutzwaldsanierung, insbesondere wenn es um die Wiederbestockung von Kalamitätsflächen geht [8]. Sie ist ein wichtiger aufbauender und humusschaffender Pionier auf Rohböden, trockengelegten Alluvionen, auf eisfrei gewordenen Moränen und in Lawinenzügen [5]. Mit zunehmender Strahlungsintensität und Nähe zur Waldgrenze nimmt die natürliche Konkurrenzkraft der Lärche gegenüber anderen Baumarten zu [14]. Gegenüber Beschirmung ist die Lärche empfindlich. Sie verträgt allenfalls eine lockere Beschattung [10] und ist deshalb sehr raumbedürftig [14].
Hinsichtlich des Klimawandels spricht nichts dagegen, die als Mischungselement in den Wäldern vorhandenen Lärchen solange zu belassen, bis ihr Erntezeitpunkt erreicht ist. Auch spontane Beteiligung der Lärche an Naturverjüngung in geringem Umfang ist akzeptabel. Die aktive Ausweitung des Lärchenanbaus durch Pflanzung und aktive Unterstützungsmaßnahmen zu Lasten anderer Baumarten sollte hingegen zukünftig unterlassen werden [7].

 

Arealentwicklung

Nach der Methode der Klimahüllen lassen sich mögliche Veränderungen des klimatisch geeigneten Areals von Baumarten darstellen. Hierbei ist immer zu bedenken, dass weitere vielfältige klimatische, standörtliche, ökologische und biologische Parameter eine starke oder sogar limitierende Wirkung auf das Vorkommen der Baumarten haben (können) [26]. Die Darstellung der zweidimensionalen Häufigkeitsverteilung von Jahresdurchschnittstemperatur und Jahresniederschlagssumme (vgl. Abbildung 4) zeigt, relativ zum heutigen Klima, eine Abnahme der klimatisch geeigneten Waldflächen Deutschlands am Ende des Jahrhunderts. Nach Klimaprojektionen des Regionalmodells Wettreg2006 und Emissionsszenarios B1 sind am Ende des Jahrhunderts lediglich die kühleren und feuchteren Gebieten der deutschen Waldfläche innerhalb der klimatischen Nische der Europäischen Lärche [27].
Die Übertragung der Klimahüllen auf die rheinland-pfälzische Waldfläche für die Klimaparameter-Kombinationen Jahresmitteltemperatur x Jahresmittelniederschlag (vgl. Abbildung 5 oben) und Jahresmitteltemperatur x Niederschlag in der Vegetationszeit (vgl. Abbildung 5 unten) zeigt, relativ zum heutigen Klima, eine signifikante Abnahme der klimatisch geeigneten Landfläche im Laufe des Jahrhunderts. Für das Ende des Jahrhunderts differenzieren sich die Projektionen aus dem Model Wettreg2006 für die Emissionsszenarien A1B-trocken und A2-normal sehr wenig. Laut den Klimahüllen für Jahresmitteltemperatur x Niederschlag in der Vegetationszeit (vgl. Abbildung 5 unten) ist Rheinland-Pfalz am Ende des Jahrhunderts komplett außerhalb der klimatischen Nische der Europäischen Lärche, während nach den Hüllen Jahresmitteltemperatur x Jahresmittelniederschlag (vgl. Abbildung 5 oben) Teile von Eifel und Hunsrück noch klimatisch geeignet sein könnten.