COP 23 2017
Bonn | - Vorbereitung von Umsetzungsregeln für das Pariser Klimaschutzabkommen
- Beginn des Talanoa-Dialogs als Ambitionsmechanismus zum Schließen der Lücke zwischen Paris-Ziel und unter momentanen Anstrengungen realistischem Ziel
- Diskussion über Fortbestehen des Anpassungsfonds zur Unterstützung ärmerer Länder
- 20 Staaten (ohne Deutschland) beschließen den Ausstieg aus der Kohleenergie bis 2030
- trotz des Ausstiegs der USA aus dem Klimaschutzabkommen ambitionierte Beteiligung einer inoffiziellen Delegation durch kalifornischen Gouverneur mit der Absicht, die Klimaziele der USA dennoch zu erreichen
| In erster Linie ging es in bei der COP 23 um das Präzisieren der Regeln für das Pariser Klimaschutzabkommen, die 2018 in Kattowitz beschlossen werden sollen. Die Verkündigung des Ausstiegs aus der Kohleenergie bis 2030 durch mehrere Staaten zählt zu den größten Nachrichten der Konferenz. |
COP 22 2016
Marrakesch | - Dialog über konkrete Maßnahmen und Projekte im Mittelpunkt
- Verhandlungen zur Vergleichbarkeit der Klimabeiträge und notwendigen regelmäßigen Erhöhung der Klimaziele
- Arbeitsprogramm beschlossen, Fertigstellung bis 2018
- Deutschland stärkt Anpassungsfonds weiter und zahlt zusätzlich 50 Mio € ein
- Deutschland präsentiert Klimaschutzplan 2050; USA, Mexiko und Kanada legen Klimaschutzpläne vor
- Besonders gefährdete Staaten verbünden sich und streben Umstellung auf 100% erneuerbare Energien an
| Es wurden die Weichen für eine ambitionierte Umsetzung der Paris-Ziele gestellt. Die erste Runde der Zielüberprüfung 2018 wird spannend werden. Deutschland präsentiert als erster Staat eine Langfriststrategie. USA bekräftigt Dekarbonisierungsstrategie – die Umsetzung wird von der neuen Regierung abhängen. |
COP 21 2015 Paris | - Ziel ist die Begrenzung der Erwärmung auf nicht mehr als 2 °C über dem Temperatur-Niveau der Zeit vor der industriellen Revolution. Wünschenswert wäre die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen
- Selbstverpflichtung aller Industrieländer zu einer Reduktion der THGs
- Erstmals rechtlich verbindlicher globaler Klimavertrag
- CO2-Neutralität ab 2050 durch natürliche CO2-Senken und Wälder
- Finanzielle Hilfe für besonders vom Klimawandel betroffene Staaten – ab 2010 bis 2050 100 Mrd. $ jährlich
| Historischer Erfolg der fast 40-jährigen Geschichte der UN-Weltklimakonferenzen. Starken Zielen müssen starke Maßnahmen folgen. Selbtverpflichtung vieler Staaten zur THG-Reduktion, die beabsichtigten Reduktionen an Treibhausgasen reichen derzeit in der Summe noch nicht aus, den Klimawandel auf 2 °C zu begrenzen. |
COP 20 2014 Lima | - Verpflichtung aller Industrieländer zu einer Reduktion der THGs
- Vertragsgrundlage für Paris: gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung (nach Wohlstand, Fähigkeiten, Emissionsniveau, historischen Emissionen)
| Verpflichtung zur THG-Reduktion; Vertragsgrundlage Paris |
COP 19 2013 Warschau | - Einigung der Vertragsstaaten auf einen Plan für ein neues Klimaschutzabkommen sowie wesentliche Eckpunkte zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen. Erfolgreiche Forderung von betroffenen Entwicklungsländern: Errichtung des Warschau-Mechanismus zum Umgang mit Verlusten und Schäden (Loss and damage)
- Regeln für Waldschutzprogramm REDD
- Work-Programme on Long-term finance
| Wesentliche Eckpunkte verhandelt (REDD+, Verlust und Schäden) |
COP 18 2012 Doha | - Fortsetzung des Kyoto-Protokolls: zweite, rechtlich bindende, achtjährige Verpflichtungsperiode
- Ab 2013 Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen mit Schwerpunkt bei der Frage der Verantwortungs- und Pflichtverteilung der Länder
- Notwenigkeit von unmittelbaren Klimaschutzaktivitäten für Einhaltung 2-Grad-Ziel
- D und EU setzen neuen Marktmechanismus für mehr Klimaschutz auf
| Zweite Verpflichtungsperiode Kyoto 2013-2020 |
COP 17 2011 Durban | - Einigung auf rechtsverbindliches Klimaschutzabkommen, welches alle Staaten bindet
- Einigung auf eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls ab 2013
- Durban-Paket: enges Bündnis zwischen den Staaten, wodurch langfristig alle (auch große Emittenten) an das Paket verpflichtet sind (Steigerung der Ambitionen zur Treibhausgasminderung, weiterhin erhöhte Transparenz der Minderungsaktivitäten aller Staaten, Einrichtung des „Green Climate Fund“ zur Unterstützung von Schwellen- und Entwicklungsländern – D unterstützt erste Aktivitäten in Entwicklungsländern mit 40 Mio. Euro, Fonds wird Teil der Gesamtklimaschutzfinanzierung)
| Verpflichtendes Bündnis aller Staaten durch Durban-Paket; Details der 2. Verpflichtungsperiode bleiben offen |
COP 16 2010 Cancún | - Beschluss 2 Grad Ziel
- Verabschiedung der „Cancún Adaptation Framework“: Bedürfnisse vulnerabler Länder feststellen und Anpassung koordinieren – Hilfe für LDC-Länder bei Anpassungsstrategien
- Einrichtung des „Green Climate Fund“ (GCF)
- 2011 Verabredung zu Anpassungen von Klimaschutzmaßnahmen in Industrie- und Entwicklungsländern (Anpassung an Folgen des Klimawandels, Waldschutz REDD+ etc.)
- Vereinbarungen zur Transparenz der Klimaschutzmaßnahmen von Staaten
| Weltgemeinschaft beweist Handlungsfähigkeit. Das Cancún Agreement schafft gute Grundlage für schrittweise Weiterentwicklung des internationalen Klimaschutzregimes sowie zur Unterstützung von Entwicklungsländern bei Klimaschutzmaßnahmen |
COP 15 2009 Kopenhagen | - Große Gruppe einigt sich erstmals auf ein 2 Grad-Ziel
- Kopenhagen Vereinbarung (CA: Copenhagen Accord): keine Beschlüsse, nur Kenntnisnahme
- Absichten: Finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer (30 Mrd. US-Dollar fast start finance bis 2012, EU trägt mit 10,6 dazu bei plus freiwillige selbstfinanzierte Klimaschutzmaßnahmen), ab 2020 100 Mrd. US$ jhrl. von Industrieländern
- Transparenzanforderungen an Maßnahmen Entwicklungsländer
- Freiwillige Reduktionspflichten („pledges“) der Industriestaaten bis 2020
- Plan: Technologie- und REDD+ Mechanismus (Technologie-Programme und Minderung Emissionen aus Entwaldung)
| Kernelemente für Klimaabkommen nicht erreicht; beschlossen wird nichts, lediglich Kenntnisnahme. D und EU enttäuscht |
COP 14 2008 Poznan | - Zeitplan für Verhandlungen ab 2009 zum neuen Klimaabkommen
- Beschluss zu Regeln über Capacity Building
- Diskussion über Textinhalte eines neuen Abkommens: Notwendige Ziele der Staaten, Treibhausgase zu reduzieren sowie für finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer für Klimaschutzmaßnahmen
- Ergebnis: Anpassungsfonds des Kyoto-Protokolls wurde funktionsfähig gemacht
| Zeitplan für Verhandlungen und Regeln für Anpassungsfonds |
COP 13 2007 Bali | - „Bali Road Map“: Verhandlungsmandat für Klimaregime nach erster Kyoto-Periode
- Vereinbarung des „Bali-Action-Plan“: Beschluss über Verhandlungen über konkrete Verpflichtungen und die Beiträge aller Staaten zur THG-Minderung, Anpassung, Technologie und Finanzierung bis nach 2020
- Minderungskorridor für Industriestaaten: gesehen ab 1990 eine Emissionsminderung um 25-40% bis 2020
- Entwicklungsländer wollen verstärkt Klimaschutzmaßnahmen ergreifen mit Unterstützung anderer Länder
| EU verweist nochmals deutlich auf die Dringlichkeit und das Maß des Handelns, also eine deutliche Emissionsreduzierung bis 2050 unter das Niveau von 2000 |
COP 12 2006 Nairobi | - Mittelpunkt: „afrikanische Themen“ – Anpassungsfonds und ein Fünf-Jahres-Arbeitsprogramm zur Anpassung für arme Länder verabschiedet
- Finanzierung: finanzielle Unterstützung Afrikas, um stärker am Clean-Development-Mechanism teilnehmen zu können und einen Beitrag zur Überwindung der Energiearmut zu leisten (D und EU kündigen Aufstockung an – klimafreundliche Investitionen von ca. 1,25 Milliarden Euro)
- „Ad Hoc Arbeitsgruppe“ vereinbart Arbeitsprogramm zur Reduzierung der globalen Emissionen um 50% bis 2050 sowie zur Überprüfung des Kyoto-Protokolls bis 2008
| Klares politisches Signal, dass Kyoto-Protokoll auch nach 2012 noch das Rückgrat des internationalen Klimaschutzes sein soll |
COP 11 2005 Montreal | - Montrealer Aktionsplan – zur Fortentwicklung des internationalen Klimaschutzregimes post 2012
- Staaten, wie USA und Kanada, die nur Klimarahmenkonvention aber nicht Kyoto-Protokoll akzeptiert haben, nehmen lediglich als Beobachter teil
- Kyoto-Protokoll wurde mit Annahme der Marrakesch-Vereinbarungen vollständig ausgestaltet (Clean Development Mechanism mit 7,7 Mio. US-Dollar ausgestattet)
- Verabschiedung eines Fünf-Jahres-Arbeitsprogrammes zu den Auswirkungen des Klimawandels und zur Anpassung an den Klimawandel
| Kyoto-Protokoll kurz vorher in Kraft getreten – COPs von da an um CMPs ergänzt (Kyoto-Partner); Weg frei für Verhandlungen nach 2012 |
COP 10 2004 Buenos Aires | - Anpassungsmaßnahmen an den „schon heute stattfindenden Klimawandel“
- Entwicklungsländer drängen auf stärkere Berücksichtigung bei internationalen Beratungen zum Klimaschutz von Staaten, die nicht ausreichend Mittel haben um gegen Klimawandel alleine ankämpfen zu können
- Frage nach Finanzbedarf in Entwicklungsländern für Umsetzung der Klimarahmenkonvention
| 10. Jahrestag der COP. Keine Einigung; Gespräche über Fortentwicklung der Klimapolitik. Saudi-Arabien blockiert Anpassungen und reklamiert Kompensationen für sich selbst |
COP 9 2003 Mailand | - Ersehnter Abschluss der letzten Lücke des Kyoto-Protokolls über Regeln für die Aufforstungs- und Wiederaufforstungsprojekte in Entwicklungsländern
- Clean Development Mechanismus (CDM) für „saubere“ Wirtschaftsentwicklung
- Bislang haben nur 119 Parteien (mit 47% des globalen THG-Ausstosses) Kyoto-Protokoll in nationales Recht umgesetzt. Für Inkrafttreten aber 55% notwendig
| Kyoto-Protokoll immer noch nicht in Kraft. Ende 2004 ratifiziert Russland das Kyoto-Protokoll |
COP 8 2002 Neu-Delhi | - Überbrückung: Detailfragen des Kyoto-Protokolls so gut wie abgeschlossen
- Keine weiteren Verhandlungen über zweite Periode (Wunsch von Entwicklungsländern)
- Entscheidungen über Ausgestaltung des Clean Development Mechanism und die Verwendung der bereitgestellten Mittel für Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern; Regeln für Berichterstattung zur Emissionsentwicklung
- Neues Arbeitsprogramm, um Klimaschutz auch in der Öffentlichkeit zu verankern
- Deutschland als Vorreiter: Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 40% bis 2020, wenn EU sich ebenfalls für Reduzierung um 30% verpflichtet
| Deutschland Vorreiter. Regeln für Mittelverwendung zu Klimaschutzmaßnahmen. Keine Verhandlungen über zweite Verpflichtungsperiode |
COP 7 2001 Marrakesch | - Übereinkommen von Marrakesch („Marrakesh Accords“): Paket zur Ausgestaltung und Umsetzung des Kyoto-Protokolls: Funktion Clean Development Mechanismus und Joint Implementation geklärt
- Einrechnung von Wald und Boden in nationale Klimabilanzen
- Datenerhebung und –vergleich THGs
| Detailfragen zum Kyoto-Protokoll geklärt; Regeln zur Anrechnung und Datenerhebung |
Fortsetzung COP 6 2001 Bonn | - Beschluss über zentrale offene Fragen des Kyoto-Protokolls
- „Bonner Beschluss“: Einigung über Voraussetzungen für Ratifikation und Umsetzung des Kyoto-Protokolls
- Vorschlag über Kompromisse für die vier strittigen Fragen bildet Basis für allgemein tragfähigen Kompromiss
- EU und D müssen für Kompromiss (umwelt)-politischen Preis zahlen → weitreichende Anrechnung von Senken, vage Formulierungen zu Reduktionspflichten im eigenen Land, Frage der Sanktionierung bei Verfehlung verschoben
| Ausstieg USA; Konferenz belebt Verhandlungsprozess und verhindert Scheitern des Kyoto-Protokolls. EU und D zahlen umweltpolitischen Preis |
COP 6 2000 Den Haag | - Keine Einigung in Details des Kyoto-Protokolls zwischen der „umbrella group“
- Forderung Fond über 1 Mrd. US$ von Industriestaaten für Entwicklungssaaten scheitert
- Europäische Union stimmt Kompromisspapier nicht zu
- Konferenz vertagt: Bei Fortsetzung soll ein neuer Einigungsversuch gestartet werden
| Große Enttäuschung über Scheitern der COP 6 |
COP 5 1999 Bonn | - Diskussion über System der Kontrolle von Verpflichtungen
- Ausgestaltung der Kyoto-Mechanismen (insbesondere umweltverträgliche Entwicklungsmechanismen)
| Kaum Fortschritte - Optimismus bezogen auf COP 6; intensive Jahresplanung wegen „Buenos Aires Plan of Action“ |
COP 4 1998 Buenos Aires | - Viele Punkte des Kyoto-Protokolls noch ungeklärt » „Buenos Aires Plan of Action“ zur Ausgestaltung des Kyoto-Protokolls bis COP 6 (Anrechnung von Wäldern auf nationale Budgets? Finanzierung Technologietransfer Entwicklungsländer? Organisation Clean Development Mechanismus? Überwachung Reduktionsvereinbarungen?)
- Verstoß von Argentinien: Entwicklungsländer auch zur Reduktion von THGs verpflichten?
| Viele Fragen zur Ausgestaltung des Kyoto-Protokolls offen |
COP 3 1997 Kyoto | - Wichtiger Durchbruch der internationalen Klimapolitik: Verabschiedung des Kyoto-Protokolls als erstes weltweites Klimaregime: 41 Staaten wollen Emissionen von 2008-2012 um 5,2% gegenüber 1990 senken
| Weltweit erstes Klimaregime |
COP 2 1996 Genf | - ´Geneva Ministerial Declaration´ als politische Absichtserklärung - verweist auf Inhalte des Zweiten Sachstandberichts des wissenschaftlichen Beirates IPCC
- Bericht gebilligt mit Fazit, dass ein verbindliches Protokoll zur Reduzierung von Treibhausgasen dringend notwendig ist
- USA widersetzen sich erstmals nicht einem rechtsverbindlichen Protokoll
| Erstmals Erfolg für Kohle- und Öl-Lobbyisten; OPEC, Russland und Australien lehnen konkrete Reduktionsziele ab |
COP 1 1995 Berlin | - Überprüfung der Vereinbarungen der Konvention - ausreichend um effektiven Klimaschutz zu betreiben? Ergebnis negativ: statt freiwilliger Verpflichtung wird rechtlich verbindliches Protokoll benötigt.
- „Berliner Mandat“ » globales Klimaabkommen mit Zielen bis COP 3
- Einigung erster gemeinsamer Maßnahmen („Activities Implemented Jointly“) der Industriestaaten zur Emissionsreduktion, Entwicklungsländer stimmen nur ungern zu
| Erste Maßnahmen für Klimaschutz in Gang gesetzt |
Quelle: https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/un-klimakonferenzen/ergebnisse-der-un-klimakonferenzen/ |