Industrie und Gewerbe

Der Klimawandel hat sowohl Auswirkungen auf die Ökosysteme sowie die Lebens- und Wirtschaftsräume in Rheinland-Pfalz. Der auf der globalen Ebene in diesem Zusammenhang oft zitierte Stern Report aus dem Jahr 2006 verdeutlicht das Ausmaß von Klimawandelfolgen: Bei Überschreitung der Durchschnittserwärmung von 2° Celsius werden sich die Folgekosten des Klimawandels auf 5 bis 20 % des Weltinlandsproduktes jährlich belaufen.

Allgemein wird die Betroffenheit von Wertschöpfungssystemen vom Klimawandel durch die drei übergeordneten Einflussfaktoren Exposition, Sensitivität und Anpassungskapazität bestimmt. Unter Exposition sind die vielfältigen unmittelbaren und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen zu verstehen. Je nach Wirtschaftszweig können sich durch den Klimawandel Chancen und Risiken für eine Branche oder ein Unternehmen ergeben. Der zweite Faktor ist die Sensitivität, d.h. die „Empfindlichkeit von Betrieben“ gegenüber dem Klimawandel, die entscheidend für die Intensität der positiven oder negativen Betroffenheit ist. Die Anpassungskapazität schließlich beschreibt die Möglichkeit und Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel. Um der Betroffenheit von Branchen und Unternehmen entgegenzuwirken, wurden Anpassungsempfehlungen entwickelt, die rheinland-pfälzischen Unternehmen, Verbänden und der Politik Empfehlungen geben werden, wie sie sich dem Klimawandel in Zukunft anpassen beziehungsweise Vorsorge treffen können.

 

Projekt: Klimawandel und Wirtschaft in Rheinland-Pfalz

Regionale Auswirkungen des Klimawandels werden in Rheinland-Pfalz bereits heute beobachtet. In die Zukunft gerichtete Klimaprojektionen zeigen weitere Veränderungen auf. Welche möglichen betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der Klimawandel auf unterschiedliche Wirtschaftszweige in Rheinland-Pfalz haben kann, wurde in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Dabei wurden Vertreter aus Unternehmensverbänden und Kammern sowie weitere Branchenexperten interviewt. Ziel war es, Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Betriebe in Rheinland-Pfalz und zu Möglichkeiten der strukturpolitischen Unterstützung bei der Anpassung an das veränderte Umfeld zu gewinnen. Im besonderen Fokus standen kleine und mittelständige Unternehmen (KMU). Neben strategisch wichtigen Wirtschaftszweigen wie Tourismus, Weinbau und Handel wurden Vertreter der Industrie- und Handelskammer Pfalz und Koblenz sowie Branchenvertreter aus ausgewählten Branchen wie Chemie/Pharmazie und Fahrzeugbau befragt.

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Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Handlungsfeld Idustrie und Gewerbe mit speziellen Hinweisen zur Vulnerabilität und zu Anpassungsoptionen finden sich im Kommunalportal » für Unternehmen